Die Tra­gik der Pro­tes­te

Die vom Deut­schen Bau­ern­ver­band e.V. (DBV) initi­ier­te Akti­ons­wo­che gegen die Spar­plä­ne der Bun­des­re­gie­rung hat begon­nen. Bun­des­weit kommt es durch die Pro­tes­te zu Ein­schrän­kun­gen und Behin­de­run­gen für alle.

“Natür­lich haben wir Ver­ständ­nis für die Anlie­gen der Land­wir­te. Aber was wir hier erle­ben, ist eine Auf­spal­tung der Gesell­schaft in Lob­by­grup­pen, bei der der Lau­tes­te gewinnt. Die­se Logik ist bit­ter!”, so der Spre­cher der Lin­ken im Kreis Sege­berg Herr­mann v. Prüs­sing. Beson­ders bit­ter, weil das bis­he­ri­ge Ein­len­ken der Ampel bedeu­tet, das weni­ger Geld für ande­re Auf­ga­ben zur Ver­fü­gung steht.

“Dass die­ser Kom­pro­miss nun auf Kos­ten von Gel­dern für nach­hal­ti­ge Fische­rei ver­ein­bart wur­de, darf aber nicht die Lösung sein. Das Pro­blem sind die Haus­halts­kür­zun­gen ins­ge­samt. Das Pro­blem ist die Schul­den­brem­se”, meint Finn Luca Frey, Kan­di­dat der Lin­ken zur Euro­pa­wahl 2024. “Die von CDU und FDP ein­ge­führ­te Beschrän­kung für Bun­des­haus­hal­te zeigt sich jetzt als Inves­ti­ti­ons- und Zukunfts­brem­se.“

Dabei ist der Sege­ber­ger Lin­ken bewusst, dass die Pro­ble­me der Bau­ern tie­fer lie­gen. Sie sind das Ergeb­nis ver­fehl­ter Agrar­po­li­tik der Uni­ons­mi­nis­ter der letz­ten 30 Jah­re und der Abhän­gig­keit der Land­wir­te von staat­li­cher Unter­stüt­zung ins­ge­samt. “Dass Land­wir­te ihre Güter oft unter dem Erzeu­ger­preis ver­kau­fen müs­sen oder den von ihnen bestell­ten Acker von Inves­to­ren pach­ten müs­sen, sind Fol­gen der EU-Markt­ord­nung und der Markt­macht ein­zel­ner weni­ger Lebens­mit­tel­rie­sen wie Aldi, Rewe oder Lidl.”, so Frey, “An die­sen Schrau­ben müs­sen wir dre­hen, um das Höfester­ben und die pre­kä­re Situa­ti­on der Land­wir­te zu been­den.“

Im letz­ten Jahr ver­dien­ten die Land­wir­te im Schnitt 115.000 €. Davon waren aller­dings 40% Sub­ven­tio­nen. Die kom­men im wesent­li­chen von der EU und sind an die Flä­che gebun­den. Gro­ße Betrie­be bekom­men also mehr. Sie kön­nen auch effi­zi­en­ter pla­nen und pro­fi­tie­ren so stär­ker.

“Beson­ders die klei­nen Höfe sind auf Sub­ven­tio­nen ange­wie­sen. Die Klei­nen kämp­fen jetzt also für die Vor­tei­le der Gro­ßen, mit denen sie in Kon­kur­renz ste­hen. Dar­in liegt die trau­ri­ge Iro­nie der Pro­tes­te.” ergänzt Herr­mann v. Prüs­sing abschlie­ßend.