Rekommunalisierung statt Privatisierung — mit öffentlichem Besitz unsere Wirtschaft retten!
Die öffentliche Daseinsvorsorge bildet den Kern für den Zusammenhalt und das Funktionieren einer jeden Gesellschaft – und ist entscheidend für unsere Lebensqualität. Sie umfasst Bildung, Mobilität, Energie, Gesundheit, Wohnen, Wasser und vieles mehr. Viele Bereiche der Daseinsvorsorge aber sind, dem neoliberalen Gedanken „Mehr Markt, weniger Staat“ folgend, auf Basis der EU-Verträge über Jahrzehnte dem Markt ausgeliefert, kaputtgekürzt und anschließend privatisiert worden. In den Schulen fehlt es an Geld für die Sanierung von Gebäuden, in den Krankenhäusern herrscht Pflegenotstand und Energiekonzerne können Milliardengewinne an ihre Aktionär:innen ausschütten, während die Bürger:innen unter Preiserhöhungen leiden und die notwendige Energiewende verschleppt wird.
Die Existenz einer öffentlichen Daseinsvorsorge ist eine Klassenfrage: Wer es sich leisten kann, schickt die Kinder auf Privatschulen. Wer in der Großstadt eine Eigentumswohnung kaufen kann, braucht keinen gemeinnützigen Wohnungsbau. Wer Luxusautos fährt, braucht keinen Nahverkehr.
Die öffentliche Daseinsvorsorge zu stärken bedeutet also, öffentlichen Reichtum für alle zu schaffen. Deshalb möchte ich mich im EU-Parlament für die Rückkehr der Daseinsvorsorge in die Hand der Bürger:innen einsetzen: mit einem Rekommunalisierungsfonds auf EU-Ebene sollen unsere Kommunen finanziell dafür ausgestattet werden, ihre zuvor privatisierten Betriebe in öffentliche Trägerschaft zurückzuholen – seien es Wohnungen, Krankenhäuser oder der öffentliche Nahverkehr. In unterschiedlichsten gemeinwohlorientierten Eigentumsformen sollen die Betriebe ihre Dienstleistungen und Produkte dann zu sozialverträgliche Preisen anbieten sowie ihre Überschüsse und Gewinne in den Betrieb und seine Belegschaft reinvestieren – ganz ohne Zwang zur Profitmaximierung und unter Mitsprache der Beschäftigten.